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Bundeskanzler in 5 Tagen - rekordverdächtig!

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Die Kür von Christian Kern zum Bundeskanzler ist wohl eine der schnellsten, wenn nicht die schnellste überhaupt in der Geschichte der zweiten Republik. Ganze fünf Tage hat es gedauert, bis der designierte Bundeskanzler vom interimistischen Bundesparteivorsitzenden Michael Häupl aus dem Hut gezaubert wurde. Und noch dazu wo es von Herrn Kern in der Vergangenheit immer Dementis gab auf Nachfrage ob er als Ablöse von Herrn Faymann zur Verfügung stehen würde.

Grundsätzlich dauert der Bewerbungsprozess von der Bewerbung bis zum Jobangebot bei Topmanagern üblicherweise einige Monate und durchläuft mehrere Phasen bis zur endgültigen Entscheidung. In diesem Prozess werden einige Hearings, Referenzen und nachweisliche Erfolge für die Auswahl herangezogen, um mögliche Fehlerquellen bei einer zu schnellen Festlegung auf einen Kandidaten zu vermeiden. Hier kann man von der SPÖ scheinbar einiges lernen, was die Phasen und die Geschwindigkeit der Auswahl betrifft.

Jeder Bewerber sollte im Bewerbungsprozess positive Erfahrungen mit dem Unternehmen machen – egal ob am Ende eine Zusage oder eine Absage dabei herauskommt. Herr Kern steht sicher vor einer Mammutaufgabe, die SPÖ wieder richtig flott zu machen. Dabei wünschen wir Ihm, dass er diese positiven Erfahrungen on the job macht, wenn schon der Bewerbungsprozess so kurz war, um ausreichend positive Erfahrungen zu machen und diese auch wirken zu lassen.

Viele Bewerber kritisieren einen langen Bewerbungsprozess und das Antwortverhalten von Unternehmen. Die Teilnehmer in den Auswahlverfahren geben an, dass sie drei bis sechs Wochen auf Rückmeldung warten müssen, bzw. gar keine Antwort vom Unternehmen erhalten haben, nicht so Herr Kern. Man kann der SPÖ viel nachsagen, aber den Bewerbungsprozess hatten sie scheinbar nach außen hin gut im Griff.

Zu diesen positiven Erfahrungen zählt auch die Zeit, die ein Unternehmen braucht, um auf Bewerbungen zu reagieren, den Bewerbungsprozess anzustoßen und schließlich ein Jobangebot zu unterbreiten. Wer ein Angebot bekommt ist eher geneigt, diesen Prozess als positiv zu sehen. Was würde Herr Kern zu seinen Erfahrungen kundtun?

Interessant ist auch die unterschiedliche Wahrnehmung der Länge des Recruitingprozesses. Die Bewerber empfinden diesen als quälend lange, während die Unternehmen diesen als relativ strukturiert und mit einer kurzen Zeitspanne erleben. Wie wird Herr Kern, bzw. die Verantwortlichen in der SPÖ diesen Zeitraum erlebt haben? Ob es hier auch unterschiedliche Wahrnehmungen gegeben hat?

Die Dauer des Bewerbungsprozesses steigt auch tendenziell in den letzten Jahren. Diese Tendenz ist doch eher verblüffend, wo es doch noch nie dermaßen viele Möglichkeiten gegeben hat, um sich ein Bild von den potenziellen Kandidaten zu machen. Letztendlich entscheidet aber der Fit der Persönlichkeit des Bewerbers mit der Kultur des Unternehmens. Das ist die entscheidende Komponente für den zu erwartenden Erfolg des Stelleninhabers. Wir können also mit Spannung erwarten, wie die Paarung SPÖ – Kern stimmt. Eine spannende Zeit liegt vor uns und allen Österreichern.

Wenn es ein Erfolgsmodell wird, vielleicht sehen wir in Zukunft dann öfter kurze und von Erfolg gekrönte Auswahlverfahren - vom Erstkontakt bis zur Kür.